Das Interesse an der veganen Ernährungsform ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Denn sie hat viele Vorteile im Vergleich zu einer Ernährung, bei der tierisches Eiweiß zu sich genommen wird.
Da ist zuerst einmal der ethisch-moralische Aspekt: Fleischkonsum und der Verzehr von tierischen Produkten bringen den Tieren viel Leid. Die Tiere, die auf unserem Teller landen, sind in der Regel nach einem unnatürlich kurzen und leidvollen Leben einen gewaltsamen Tod gestorben. Die Massentierhaltung hält Tiere in einem grauenvollen Zustand, vergiftet unsere Umwelt, braucht kilometerlange Felder an Monokulturen wie Mais, um genügend Futter für die Tiere zu bekommen.
Der Fischfang zerstört unsere Ozeane und lässt z.B. Haie näher ans Ufer kommen, da sie Nahrung suchen. Rüdiger Dahlkes Buch „Peacefood“ gibt zu diesem Thema weitere wissenswerte Informationen.
Die gesundheitlichen Aspekte der veganen Ernährung sind ebenfalls sehr nennenswert.
Wir wissen, dass jede Form tierischen Eiweißes den Körper übersäuert, und dass man so leichter erkranken kann. Man gerät in den so genannten rheumatischen Formenkreis. Außerdem enthalten Fleisch- und Käseprodukte sowie Eier sehr häufig parasitäre Belastungen und Keime. Zusätzlich verstopft tierisches Eiweiß das Lymphsystem, und Milch enthält natürliche Enzyme, die das Zellwachstum beschleunigen, damit die Kälber schnell wachsen. Bist du ein Kalb, das schnell wachsen muss? Müssen Deine Zellen schnell wachsen? Nein, im Gegenteil. Zellen sollten moderat wachsen, unseren Zellen gemäß. Für Krebspatienten kann Milch verheerende Konsequenzen haben: denn auch entartete Zellen wachsen durch Milch schneller.
Auch die psychischen Aspekte sind Vielen noch gar nicht bewusst. Aber es ist wichtig zu wissen, dass man mit jedem Stück Fleisch ein Stück Leben des jeweiligen Tieres zu sich nimmt, und das in allen Konsequenzen: die Antibiotika, die dem Tier gegeben wurden, die Angsthormone, die das Tier in seinen letzten Lebensstunden produziert hat. Mit jedem Stück Fleisch nehmen wir nicht nur Fleisch zu uns. Man weiß heute, dass Fleischkonsum aggressiv macht und sauer, im wahrsten Sinne des Wortes.
Auf tierisches Eiweiß zu verzichten, bedeutet also nicht nur ethischer, humaner, gesünder, ruhiger und ausgeglichener zu leben, sondern auch mit den Rohstoffen Wasser, Land und Pflanzen vernünftiger umzugehen und Rücksicht auf unsere Erde und unsere Mitbewohner*innen zu nehmen.
Eine richtig durchgeführte, abwechslungsreiche vegane Ernährung ist eine sehr gesunde Kostform. Man kann jedoch nicht einfach tierisches Eiweiß weglassen, sondern man muss darauf achten, dass man sich abwechslungsreich und ausgewogen ernährt.
Zu beachten ist folgendes:
Der menschliche Körper ist anpassungsfähig – selbst eine einseitige Ernährung kann er über eine gewisse Zeit gut verkraften, ohne direkt Schaden zu nehmen. Er kann haushalten mit dem, was er bekommt.
Man sollte dennoch seine Gesundheit nicht herausfordern. Man sollte gut über Nährstoffe informiert sein. Zu empfehlen ist, sich alle drei Monate auf einen Nährstoffmangel testen zu lassen.
Schauen wir uns einmal die Nährstoffe an, auf die man als Veganer*in zu achten hat:
Vitamin B12
Kalzium
Eisen
Eiweiß
Omega 3 Fettsäuren
VItamin D
*Zu jedem dieser Nährstoffe lassen sich mehrere Seiten füllen, daher gehe ich hier nicht näher auf sie ein, sondern beleuchte sie noch einmal getrennt voneinander in einem kommenden Artikel.
Die Vorteile einer veganen Ernährung bestehen unter anderem darin, dass Veganer*innen in der Regel weniger gesättigte Fette und Cholesterin, und dafür mehr Obst, Gemüse, Vollkorn, Nüsse, Sojaprodukte, Ballaststoffe und Sekundäre Pflanzenstoffe zu sich nehmen.
Die 7 goldenen Hauptregeln einer veganen Ernährung:
Frische Früchte, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte bevorzugen
Algen ins Essen, zum Essen, in den Smoothie geben
Leinöl oder Rapsöl täglich zu sich nehmen
Vitamin B12 in Form von Algen oder als Nahrungsergänzung nehmen
Vitamin-C-haltige Getränke (Hagebuttenpulver) zu den Mahlzeiten, um die Eisenaufnahme zu optimieren.
Vitamin D3 zusammen mit Vitamin K2 flüssig und mit Öl zu sich nehmen. Pilze enthalten relativ viel an pflanzlichen Vitamin D.
Biogenes Kalzium-/Magnesium-Gemisch zusammen mit Vitamin D3 + Vitamin K2 einnehmen, am besten abends vor dem Schlafengehen, da es entspannt.
Am wichtigsten: Sich so abwechslungsreich wie möglich ernähren:
Hülsenfrüchte, Vollkorn, Gemüse, Obst ... Sich gesund ernährende Veganer*innen konsumieren bis zu dreimal mehr Ballaststoffe als Allesesser*innen. Ballaststoffe halten den Darm in Schwung, transportieren Cholesterin und andere körpereigene Toxine ab und schützen so vor degenerativen Erkrankungen.
(Vor allem rohe) Pflanzen stecken voller natürlicher Antioxidantien, welche vor Arthritis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen degenerativen Erkrankungen schützen.
Isoflavone kommen vor allem in Sojabohnen vor und schützen vor Prostatakrebs, Brustkrebs und können die Knochengesundheit verbessern, wie einige Studien nachweisen konnten. Isoflavone werden auch "Phytoöstrogene" genannt, da ihre chemische Struktur der von Östrogen - aber auch den Androgenen - ähnlich ist. Werden Sie kreativ mit Lupinen, der heimischen Sojabohne - ohne "Phytoöstrogene" und Purine, dafür ebenfalls sehr eiweißreich und alle essentiellen Aminosäuren beinhaltend.
Verzicht auf:
Raffinierten Zucker und Weissmehl/Auszugsmehl
Zusätzliche Fette/Öle nur in geringen Mengen (Herzkranke sollten auf zusätzliche
Fette/Öle völlig verzichten). Das gilt aber nicht für vegane Kleinkinder!
Industriell verarbeitete Nahrungsmittel
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